Sozialarbeiter und Pflegekräfte sind Menschen, die sich dazu entschieden haben, anderen Menschen professionell zu helfen.
Leider richtet sich jedoch manchmal die Aggression eines Klienten oder Patienten oder derer Angehöriger gegen ebendiese Fachkraft, die eigentlich zur Unterstützung da ist. Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitsbereich sind keine Sicherheitskräfte und haben in der Regel auch keine Ausbildung für den Umgang mit verbalen oder körperlichen Angriffen. Dennoch sind sie manchmal mittendrin in einer bedrohlichen Lage. Ohne Vorankündigung. Und meist auch ohne Vorbereitung.
Menschen haben ein natürliches Bedürfnis nach Sicherheit.
Nach Unversehrtheit. Und jede Bedrohungslage führt zu körperlicher und psychischer Anspannung. Dies ist keine gute Voraussetzung, um seine Arbeit gut zu erledigen und langfristig gesund zu bleiben. Da Deeskalationstrainings und ausgefeilte Sicherheitskonzepte (aus Kostengründen oder aufgrund des begrenzten Bedarfs) im Sozial- und Gesundheitsbereich nicht üblich sind, begegnet mir das Thema oft in der Supervision.
Neben der Nachsorge und Auswertung von bereits stattgefundenen Ausnahmesituationen, stehen meist folgende Fragen im Raum:
- Wie können wir so etwas in Zukunft verhindern?
- Wie können wir besser vorbereitet sein?
- Wie können wir zukünftig eine gute Nachsorge für Betroffene gewährleisten?
Aus meiner Sicht ist dies der beste Zeitpunkt, um gemeinsam etwas tiefer in dieses Thema einzusteigen und gemeinsam einen Notfallplan zu entwickeln, wie man in Zukunft mit ähnlichen Situationen umgehen kann. Ganz konkret kann ein Prozedere vereinbart werden, an dem sich Mitarbeiter in der Ausnahmesituation orientieren können. Es kann zusammen überlegt werden, wie man Gefahrensituationen zukünftig besser abschätzen kann. Listen mit Not-Nummern können angelegt werden.
Wie ist es in Ihrer Einrichtung?
Haben Sie schon mal bedrohliche Situationen erlebt, die Sie an Ihre Grenzen geführt haben? Haben Sie einen „Fahrplan“, wie man in Zukunft bei ähnlichen Situationen agieren sollte? Wenn Ihr Träger hier kein Sicherheitskonzept vorhält oder kein Geld für ein Deeskalationstraining zur Verfügung steht, bringen Sie bitte das Thema bei mir in der Supervision ein. Als Sozialarbeiter, Berater und Supervisor sind mir viele Settings im Sozial- und Gesundheitsbereich vertraut und mit meiner Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit ganz unterschiedlichen Teams unterstütze ich Sie gern darin, besser auf Situationen vorbereitet zu sein, die hoffentlich nie eintreten.
Man kann nicht vorhersehen, was passieren wird und man kann nicht auf alles vorbereitet sein. Jedoch kann man sich mit seinen Ressourcen bestmöglich auf bestimmte Szenarien vorbereiten, um das Sicherheitsgefühl aller Beteiligten zu erhöhen.